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Informationen zur Bestattung

Gibt es ein „ewiges Leben“ oder ist mit dem Tod alles vorbei?

Christinnen und Christen glauben, dass es ein „ewiges Leben“ gibt, also dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Natürlich: Das irdische Leben ist mit dem Tod zu Ende, der Körper versagt vollständig seinen Dienst, der Mensch wird bestattet. Muss das bedeuten, dass es nach dem Tod ganz und gar nichts mehr gibt? Die Freunde von Jesus haben nach dessen Tod die Erfahrung gemacht, dass Jesus bei ihnen war. Auf diese Auferstehungserfahrung gründet sich die Hoffnung, dass es auch für uns Menschen nach dem irdischen Tod ein neues, ganz anderes Leben gibt. Keiner weiß genau, wie es dann sein wird. Am Ende der Bibel steht, dass es dann kein Leid, kein Geschrei und keinen Schmerz mehr geben wird und Gott alle Tränen von den Augen abwischt.

 

Was muss ich mir unter dem „Jüngsten Gericht“ vorstellen?

Der Mensch ist als Geschöpf Gottes seinem Schöpfer verantwortlich. Ob er dieser Verantwortung gerecht geworden ist oder nicht, wird endgültig nicht in seinem Leben geklärt, sondern erst in seinem Gericht, das am Ende der Welt über die gesamte Menschheit ergeht. Nach dem Zeugnis der Bibel hängt das Schicksal des einzelnen Menschen im Jüngsten Gericht von seinen Taten ab. Dabei geht es im Zentrum um die Frage, wie der Mensch mit seinen Mitmenschen umgegangen ist. Das ist deshalb so, weil das höchste Gebot das der Gottes- und der Nächstenliebe ist: „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Wer glaubt, hofft auch im Jüngsten Gericht, in Gott einen gerechten und gnädigen Richter zu finden.

 

Wie ist der Ablauf bei einer kirchlichen Bestattung?

Die Bestattung besteht aus zwei Teilen: Zunächst versammeln sich die Angehörigen und die Trauergemeinde zu einem Trauergottesdienst in der Kirche. In Hettenhausen ist es in der Regel möglich, dass der geschlossene Sarg in der Kirche während des Trauergottesdienstes aufgebahrt wird. Während des Gottesdienstes wird gesungen, gebetet und das Leben des oder der Verstorbenen vor dem Hintergrund eines biblischen Textes betrachtet. Dann geleitet die Trauergemeinde den Verstorbenen zum Grab. Dort folgt die eigentliche Bestattung: der Sarg oder die Urne werden in die Erde gelassen, der Pfarrer oder die Pastorin wirft dreimal Erde auf den Sarg oder die Urne und spricht die Bestattungsformel. Das Vaterunser wird gebetet und der Segen für die Gemeinde gesprochen. Anschließend besteht die Gelegenheit zum persönlichen Abschied der Familienangehörigen und Freunde am offenen Grab.

 

Entstehen bei einer kirchlichen Bestattung Kosten?

Für die kirchliche Bestattung selbst sind keine Gebühren fällig. Anders ist dies im Hinblick auf die Friedhofsgebühren, die auch bei kirchlichen Friedhöfen anfallen. Die Auslagen für Organisten- und Küsterdienst werden mit der Bestattungsrechnung durch die Friedhofsverwaltung erhoben.

 

Kann auch jemand kirchlich bestattet werden, der nicht in der Kirche ist?

Zunächst gilt: Wer nicht Mitglied der Kirche ist, hat keine kirchlichen Pflichten und eben auch keine kirchlichen Rechte. Also kann grundsätzlich nicht kirchlich bestattet werden, wer nicht Mitglied der Kirche ist. Wir bieten jedoch Kirchenmitgliedern, unabhängig von der Beisetzung eines ausgetretenen Familienangehörigen, eine Trauerandacht an. Falls Sie das wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem Pfarramt in Verbindung.

 

Wo muss man eine kirchliche Bestattung anmelden, was für Unterlagen sind erforderlich?

Eine kirchliche Bestattung muss bei dem zuständigen Pfarrer angemeldet werden. Besondere Unterlagen müssen nicht mitgebracht werden. Manchmal ist es notwendig, die Gemeindezugehörigkeit nachzuweisen. Die Bestattungsinstitute helfen, die Verbindung zum Pfarramt herzustellen. Im Bestattungsgespräch mit dem Pfarrer werden die Einzelheiten der Trauerfeier vorbereitet.

 

Kann man den Pfarrer, der die Bestattung durchführen soll, selbst aussuchen?

Zunächst ist der Ortspfarrer für die kirchliche Bestattung zuständig. In begründeten Einzelfällen kann die Bestattung auch von einem anderen Pfarrer vorgenommen werden. Sie müssen allerdings das Einverständnis des zuständigen Pfarrers einholen.

 

Muss bei einer kirchlichen Bestattung gesungen werden?

In der Regel wird die Gestaltung des Gottesdienstes zur Bestattung zwischen Pfarrer und den Angehörigen abgesprochen. Natürlich kann man auf Lieder bei der Trauerfeier verzichten, wenn man etwa vorhersehen kann, dass es beim Singen wenig Beteiligung geben wird. Es sollte aber auch bedacht werden, dass der Gesang hilfreich sein und Trost spenden kann.

 

Warum gibt es auf dem Friedhof in Hettenhausen keine anonymen Gräber?

Der kirchliche Friedhof ist der Ort des Gedenkens an die Entschlafenen. Öffentlich sichtbares Zeichen dieses Gedenkens ist das mit dem Namen des oder der Verstorbenen bezeichnete Grab. Die Grabpflege ist ein Zeichen der Wertschätzung, die die Lebenden denen zuteil werden lassen, die vor ihnen lebten und denen sie vieles zu verdanken haben.

 

Gibt es in der evangelischen Kirche auch die „Letzte Ölung“?

Nein. Aber auch die evangelische Kirche kennt die seelsorgerliche Begleitung Sterbender, etwas durch die Feier des Abendmahls oder der Krankensalbung. Die Feier der Aussegnung der Verstorbenen kann mit dem zuständigen Pfarrer oder mit den Krankenhausseelsorgern vereinbart werden.

 

Ist die Beerdigung auf einem Friedhof meiner Wahl möglich?

Ja, das ist möglich. Wenn die Verstorbenen nicht an ihrem Wohnort bestattet werden sollen, muss bei den zuständigen Kommunen ein Antrag gestellt werden. Es ist dann jedoch zu klären, wer die Beerdigung vornehmen wird.

 

Können Beerdigungsgottesdienste auch in katholischen Kirchen stattfinden?

Manche evangelische Gemeindeglieder wohnen in Ortschaften, in denen es nur eine katholische Kirche gibt. Sofern der zuständige katholische Pfarrer zustimmt, kann ein evangelischer Trauergottesdienst auch in einer katholischen Kirche stattfinden.

 

Kann jemand, der Selbstmord begangen hat, kirchlich bestattet werden?

Ja. Ein Selbstmord ist kein Hinderungsgrund für eine kirchliche Bestattung.

 

Was wird in einer Predigt bei der Beerdigung gesagt?

In der Regel werden persönliche Inhalte (Lebenslauf) der Bestattungspredigt im Gespräch zwischen den Angehörigen und dem Pfarrer vorher besprochen. Allgemein gilt, dass in der Predigt an die Lebensstationen der Verstorbenen und an die Zusage Gottes, den Menschen über das irdische Leben hinaus zu begleiten, erinnert wird.

 

Können Vereine oder andere Freunde an der Trauerfeier mitwirken?

Ja, das ist durchaus möglich. Die Einzelheiten müssen im Bestattungsgespräch mit dem Pfarrer abgesprochen werden.

 

Gibt es für Bestattungen festgelegte Zeiten?

Die Zeiten für die Bestattungen werden in Absprache zwischen den Beteiligten festgelegt, also zwischen Pfarrer, Hinterbliebenen und dem Bestattungsinstitut.

 

Gibt es kirchliche Bestattungsarten, bei denen Pfarrer nicht mitwirken?

Nein. Wichtig ist, dass bei der Bestattung die christliche Hoffnung auf ewiges Leben ausgedrückt und an die Verstorbenen erinnert wird.

 

Gibt es von der Kirche Angebote zur Begleitung Trauernder über die Bestattung hinaus?

Es gibt unterschiedliche Angebote der Trauerbegleitung. Sie reichen von der Erinnerung an die Verstorbenen in Form des Jahresgedenkens am ersten Todestag (im Sonntagsgottesdienst oder separat), das Totengedenken am Ende des Kirchenjahres am Ewigkeitssonntag bis hin zur Seelsorge durch den Pfarrer. Auch die Gemeinschaft, die eine Kirchengemeinde bei ihren „normalen“ Veranstaltungen bietet, kann für Trauernde hilfreich sein.

 

In den einzelnen Gemeinden unserer Landeskirche gibt es viele regionale Unterschiede. Die vorstehenden Antworten richten sich zunächst an den Zuständigkeitsbereich der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hettenhausen – Dalherda.

 

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