Die Geschichte unseres Kindergartens in Hettenhausen
Ohne Kindergarten – für Familien in der heutigen Zeit eine besondere Herausforderung und nicht mehr weg zu denken…
Schaut man in die Vergangenheit, gibt es uns schon lange. Genau genommen seit 1928. Das im Jahre 1768 erbaute Gebäude wurde damals in ein Diakonissenheim mit Kindergarten und Altersheim umgebaut und Diakonissen kümmerten sich um die ersten Kindergartenkinder.
Im zweiten Weltkrieg musste der Kindergarten in ein Nebengebäude umziehen und danach in eine neu gebaute Baracke.
1962 wurde ein neu gebauter eingruppiger Kindergarten oberhalb des Schwesternhauses feierlich eingeweiht.
In den 90er Jahren war dieses Gebäude für die steigende Kinderzahl zu klein und es wurde neu geplant.
Das war vor 25 Jahren. Das historische Schwesternhaus stand leer und sollte erhalten bleiben.
Eine Idee wurde geboren….
Das unter Denkmalschutz stehende Haus wurde saniert und mit einem modernen Anbau zu einem dreigruppigen Kindergarten umgebaut.
1995 wurde das neue Kindergartengebäude feierlich eingeweiht. 2010 fand ein weiterer Umbau statt. Im Erdgeschoss des Altbaus wurde eine Kinderkrippe eröffnet.
Seit dieser Zeit wuseln nun in den drei Gruppenräumen Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren herum.
Vom Diakonissenheim zum Kindergarten – Das Schwesternhaus in Hettenhausen
Unser heutiger moderner dreigruppiger Kindergarten wurde am 29. September 1995 der Evangelischen Kirchengemeinde Hettenhausen übergeben. Das noch vielen als Schwesternhaus bekannte Grundgebäude unseres heutigen Kindergartens wurde im Jahr 1768 von der Gersfelder Gutsherrschaft als Dienstwohnung für einen Forstbeamten gebaut. Die Angaben auf einem Stein über der Kellertür mit der Jahreszahl neben dem Wappen der Herrn von Ebersberg, der Lilie, und den Buchstaben v.W. (von Weyhers) weisen noch heute darauf hin.
Als im Jahr 1778 die Herrn von Ebersberg ihren Anteil vom Gericht Lütter an das Bistum Fulda verkauften und damit auch die Waldungen der Oberförsterei Gersfeld fuldisch wurden, kamen sie unter die Verwaltung des Forstamtes Motten. Der bisherige Revierförster Sittig wurde mit übernommen, verstarb aber dann schon im Jahr 1781 und die Waldungen kamen unter die Aufsicht der Revierförsterei Schmalnau. Das Jägerhaus in Hettenhausen verlor damit seine Verwendung als Wohnung eines Forstbeamten und wurde verkauft. Es wurde von Heinrich Kreiß erworben, der bis 1811 als Schultheiß amtierte.
Um 1860 wurde es von Kaufmann Abraham Liebstädter erworben. Sein Sohn bot es nach dem Umzug nach Fulda dem Kreis Gersfeld an, der es für eine Diakonissenstation mit Nebengebäuden erwarb und entsprechend einrichtete. Eine Besonderheit des Hauses war eine von einer Zentralstelle ausgehende Warmwasserheizung. Am 1. Juli 1928 im Morgengottesdienst wurden die beiden Schwestern Maria Allendorf und Margarete Dorn der Gemeinde vorgestellt und am Nachmittag das neue Diakonissenheim mit Kindergarten und Altersheim seiner Bestimmung feierlich übergeben.
Im Jahr 1937 wurde das Schwesternhaus, das dem Kreis gehörte, vom weiblichen Arbeitsdienst belegt und der Kindergarten wurde in dem zur Straße gelegenen Nebengebäude und die die anschließend daran angebaute Kindergartenbaracke untergebracht. Da nach dem Krieg durch den Zuzug von vielen Heimatvertriebenen Mangel an Wohnraum herrschte, wurde nach einer Besichtigung durch den Wohnungskommissar des Landkreises die Kindergartenbaracke instandgesetzt und durch Zumauern von Tür und Fenster vom Haus Nr. 63 a getrennt, das nun ebenso wie das Schwesternhaus als Wohnung diente.
Durch die nun bestehenden sehr primitiven Verhältnisse wurde die Weiterführung der Kindergartenarbeit mehrfach in Frage gestellt. Bürgermeister Wilhelm Müller fasste den Plan von Seiten der Gemeinde Hettenhausen, mit staatlichen Hilfen einen neuen Kindergarten zu bauen. Schließlich konnte am 28. Januar 1962 in Gegenwart von Dekan Schuster und Kirchenrechtsrat Dr. Pöpperl ein neuer Kindergarten mit einer Wohnung für die Kindergärtnerin seiner Bestimmung übergeben werden. Es war damals wohl der modernste Kindergarten im Kreis Fulda.
Aber auch dieser Kindergarten kam mit der Zeit in die Jahre und entsprach lange nicht mehr den modernen pädagogischen Anforderungen. Da bot es sich an, als die letzte Mieterin im Schwesternhaus verstorben war und das Haus schon einige Zeit leer stand, aber wegen der historischen Bedeutung erhalten werden musste, dieses in Verbindung mit einem Anbau zu einem modernen Kindergarten umzubauen. Im Rahmen der Dorferneuerung wurden die An- und Umbauarbeiten in den Jahren 1994 und 1995 durchgeführt und die beiden Gebäude zu einem harmonischen Ensemble zusammengeführt. Am 29. September 1995 konnten diese durch den 1. Kreisbeigeordneten Gerhard Möller feierlich übergeben werden. Kurze Zeit später erfolgte eine feierliche Namensgebung des Kindergartens in „Evangelischer Kindergarten Arche Noah Hettenhausen“.
Das alte, 1962 erstellte Kindergartengebäude wurde danach dem Rhönklub-Zweigverein Hettenhausen als Vereinsheim zur Verfügung gestellt.
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(u. a. aus der Chronik von Hettenhausen anlässlich des 1050-jährigen Bestehens im Jahr 2006, nach den Aufzeichnungen des Chronisten Friedrich Waldschmidt, Hettenhausen)