In der Rhön wird ein ungewöhnliches Projekt realisiert: ein Kirchenneubau am Milseburg-Radweg. Die neue Radwegekirche soll ein Ort der Besinnung und Begegnung werden – für Menschen aus der Region ebenso wie für Wanderer und Radfahrer, die auf ihrer Tour innehalten möchten.
Nach intensiver Planungsphase ist es so weit: Dank zahlreicher Spenden, gesicherter Projektmittel und einer eigens erteilten Ausnahmegenehmigung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck kann mit dem Bau der Radwegekirche Milseburg begonnen werden. Mit einem ökumenischen Gottesdienst am 10. Mai 2025 wurde der symbolische erste Schritt für das Bauvorhaben gesetzt, das 2026 starten soll.
Die geplante Kirche hat die Form einer «Himmelstreppe», die sowohl als Aussichtspunkt als auch als schlichter Andachtsraum dienen soll. Die Architektur ist speziell für diesen Ort entworfen worden und verbindet kontemplative und touristische Elemente. Der Radweg verläuft auf einer ehemaligen Bahnstrecke und bietet mit Deutschlands längstem Radwegtunnel ein außergewöhnliches Erlebnis.
Projekt mit langer Geschichte und breiter Unterstützung
Die Idee zur Radwegekirche stammt von dem evangelischen Pfarrer Georg Ander-Molnár. Seit 2012 arbeitet er an der Verwirklichung dieses besonderen geistlichen Ortes. «Die kleine Kirche wird direkt am beliebten Milseburg-Radweg bei Elters errichtet und soll als offene Kirche für alle dienen – überkonfessionell, niedrigschwellig und einladend», sagt Uwe Bergmann vom Förderverein der Radwegekirche. «Wenn Gott will, dass wir diese Kirche bauen, wird er uns auch den Weg und die Mittel dazu geben», so Pfarrer i.R. Georg Ander-Molnár, der das Projekt von Beginn an geprägt hat. Mit Gründung des Fördervereins Radwegekirche im Jahr 2015 wurden Grundstück, Genehmigungen und Fördermittel gesichert. Die Gesamtkosten von ca. 300.000 Euro werden hauptsächlich aus Spendenmitteln und EU-Fördermitteln aufgebracht. Das Projekt wird außerdem mit 50.000 Euro durch den Innovationsfond der EKKW unterstützt.
Die nächsten ökumenischen Open-Air Gottesdienste am Standort der zukünftigen Radwegekirche finden Sie hier.
